Dass Mathe keineswegs realitätsfremd ist und vor allem nicht nur mit dem Lösen von Gleichungen zu tun hat, konnten die Schülerinnen und Schüler der Mathe-LKs des Emsland-Gymnasiums kürzlich beim Besuch des Mathe-Tages der Universität Münster feststellen. Es standen vier Vorlesungen und eine Studienberatung für die Schülerinnen und Schüler auf dem Programm. Nebenbei konnte der Fachbereich „Mathematik und Informatik“ der Uni Münster unter die Lupe genommen werden.
Das Programm startete nach einer herzlichen Begrüßung durch Professor Gilbert Greefrath vom Institut für Didaktik der Mathematik mit der Vorlesung „Matrizen in der Bildbearbeitung“. Sein Vortrag wurde von den Schülerinnen und Schülern des Emsland-Gymnasiums interessiert verfolgt, denn er holte die Schülerinnen und Schüler gleich mit praktischen Beispielen ab. In der zweiten Vorlesung zur „Mathematik der Perkolation“ konnte Professor Chiranjib Mukherjee anhand von Beispielen darlegen, wie Mathematiker Modelle untersuchen, die poröse Medien beschreiben. Professor Jan Varenhold schließlich widmete seinen Vortrag wiederum den „Matrizen in der Informatik“ und konnte nebenbei aus erster Hand dafür werben, die Fächer Mathematik und Informatik gemeinsam als Haupt- und Nebenfach zu studieren. Den Zwischenruf „Sieht aus wie Gauß!“ nahm er dankbar auf und stellte Bezüge zwischen Schul- und Unimathematik her.
Nach der Mittagspause, in der die Schülerinnen und Schüler bei belegten Brötchen und Obst das Angebot annahmen, mit Professor Greefrath ins Gespräch zu kommen, ging es mit der vierten Vorlesung weiter. Professor Linus Kramer warf dabei die Frage auf: „Was geht und was geht nicht?“ Er beleuchtete in seinem Vortrag verschiedene mathematische Argumentationsweisen und konnte zeigen, dass Universitätsmathematik oft weniger mit dem Ausrechnen von Gleichungen als vielmehr mit dem grundsätzlichen Nachdenken über Lösbarkeit zu tun hat.
Insgesamt hat der Tag einen spannenden Einblick in das Uni-Leben und das Mathematik-Studium geboten. Die interessierten Schülerinnen und Schüler konnten im Anschluss an die Vorlesungen noch ein Studienberatungsangebot wahrnehmen, bevor sie angeregt diskutierend den Rückweg antraten.