
Was ist eine Anode? Und was ist ein Dendrit? Antworten auf diese Fragen können die Schülerinnen und Schüler der Grund- und Leistungskurse Chemie der Jahrgangsstufen Q1 und Q2 des Emsland-Gymnasiums nun geben, nachdem sie in der vergangenen Woche das Batterieforschungszentrum MEET auf dem Campus der Universität Münster besucht haben. Dieser spannende Ausflug bot den jungen Chemikern nicht nur einen Einblick in die Welt der Batterieforschung, sondern auch die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden und die neuesten Technologien hautnah zu erleben.
Das MEET (Münster Electrochemical Energy Technology) öffnete seine Türen für die Schülerinnen und Schüler und bot ein abwechslungsreiches Programm, das speziell auf die Bedürfnisse von Oberstufenschülern zugeschnitten war. Die Exkursion begann mit einer informativen Einführung, in der die Grundlagen der Batterietechnologie erläutert wurden. Die Schülerinnen und Schüler lernten, welche Herausforderungen beim Laden von Akkus, insbesondere bei tiefen Temperaturen und beim Schnelladen von Elektrofahrzeugen, auftreten können.
Ein Highlight des Besuchs war die praktische Arbeit in den hochmodernen Laboren des MEET. In verschiedenen Workshops hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, selbst Knopfzellen zu bauen und Akkus zu öffnen, um die einzelnen Komponenten zu identifizieren. Besonders spannend war die Entdeckung der sogenannten Dendriten, die sich an den Elektroden bilden können, wenn Akkus zu schnell oder bei niedrigen Temperaturen geladen werden und so zu Kurzschlüssen in der Batterie führen können. „Es war faszinierend zu sehen, wie solche kleinen Veränderungen große Auswirkungen auf die Leistung der Batterien haben können“, berichtete ein Schüler begeistert.
Die Exkursion umfasste auch die Betrachtung von Anodenmaterialien unter einem hochmodernen Elektronenmikroskop. Hier konnten die Schülerinnen und Schüler störende Veränderungen identifizieren, die durch unsachgemäßes Laden entstehen. „Das Mikroskop war beeindruckend! Es ist erstaunlich, wie viel man über die Struktur von Materialien lernen kann, aber am liebsten hätte ich das Mikroskop selber bedient.“, sagte eine Schülerin nach der Besichtigung.
Ein weiterer Höhepunkt der Exkursion war die spannende Führung durch die beeindruckenden Labore des MEET. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Gelegenheit, riesige Maschinen wie Walzen, Stanzen und Batterieladeschränke zu sehen, die in der Forschung eingesetzt werden. Die betreuenden Doktoranden erklärten anschaulich, wie diese Technologien zur Entwicklung effizienterer und nachhaltigerer Batterien beitragen.
Die Rückmeldungen der Schüler:innen waren durchweg positiv. Besonders gefallen hat ihnen, dass sie aktiv teilnehmen konnten und selbst experimentieren durften. „Ich habe viel über die Herausforderungen der Batterietechnologie gelernt“, resümierte ein Schüler der Q2.
Insgesamt war der Besuch des Batterieforschungszentrums MEET ein voller Erfolg und ein wichtiger Schritt für die Schülerinnen und Schüler, die Bedeutung der Chemie in der modernen Welt zu erkennen. Mit einem Blick in die Zukunft der Energieversorgung und der Möglichkeit, selbst aktiv zu forschen, hat das MEET einmal mehr gezeigt, wie spannend und relevant die Chemie für die Herausforderungen von morgen ist.