In einer festlichen und zugleich bewegenden Zeremonie verabschiedete das Emsland-Gymnasium am Wochenende seinen Abiturjahrgang in einer festlichen und zugleich bewegenden Zeremonie in der Stadthalle Rheine. Mit einem abwechslungsreichen Programm aus Reden, Musik und persönlichen Erinnerungen wurde deutlich: Diese Schule hat nicht nur Wissen vermittelt, sondern junge Menschen auf ganzer Linie für das Leben gestärkt.

Nach einem rührenden Auftritt der Chorklasse (Jahrgang 6) begrüßte Schulleiterin Diana Schilling die zahlreichen Gäste – darunter den Bürgermeister Peter Lüttmann, den Vertreter des Schulausschusses Stefan Gude, die ehemaligen Schulleitungen Jörg Lahme, Axel Roosen und Katrin Straßburg-Mulder sowie Barbara Rodeck und Peter Wehmeyer vom Ehemaligenverein. Ihre persönliche Verbundenheit mit dem Jahrgang unterstrich die Schulleiterin in ihrem Grußwort mit einer charmanten Anekdote: Einige Schülerinnen und Schüler des jetzigen Abiturjahrgangs hatten sie als erste Klassenlehrerin, zu Beginn ihrer Gymnasialkarriere in der fünften Klasse. Zum Abschied zwei Jahre später erhielt sie ein Geschenk von ihren Schülern, das noch heute in ihrem Büro steht – eine Tafel Schokolade mit der Aufschrift „Einer muss den Job ja machen!“.

Bürgermeister Peter Lüttmann gratulierte dem Jahrgang anschließend herzlich und sprach den jungen Erwachsenen großen Respekt für ihre Leistung aus. In seiner Rede hob er die Bedeutung von Haltung und Verantwortungsbewusstsein hervor: Es gehe nicht nur darum, was man im Leben erreiche, sondern auch darum, was man zur Gemeinschaft beitrage. Am Rande erwähnte er auch den jüngsten Brand der Sporthalle als ein Ereignis, das die Schulgemeinschaft getroffen habe. Umso wichtiger sei jetzt Zusammenhalt – ein Gedanke, der auch zum Geist der Abiturfeier passte.

Die Reden von Eltern-, Lehrer- und Schülerseite griffen das Motto der Abiturientia „Abi 007 – Mission erfüllt, fragt nicht wie“ augenzwinkernd auf und beschrieben den Weg zum Abitur als einen Weg zur „Ausbildung eines Geheimagenten“, der Missionen (Klausuren) zu bestehen hatte und von guten „Ausbildern“ (Lehrerinnen und Lehrern) begleitet wurde. Es wurden spannende Episoden aus dem Unterricht bzw. aus dem Schulleben zu Tage gefördert, die beim Publikum den einen oder anderen Lacher erzeugten. Themen wie die Bedrückungen durch Corona oder Probleme bei der Planung des „Tag X“, Erfolge beim Theaterprojekt „Lampenfieber“ oder Stress bei der Organisation des Abiballs wurden lustig zum Besten gegeben. Immer wieder wurde deutlich, dass viel Eigeninitiative und Zusammenhalt diesen Jahrgang geprägt haben.

Ein musikalisches Highlight setzten nach den Redebeiträgen anschließend die ehemaligen Schülerinnen Izabela und Dajana Qevani. Mit Virtuosität und Gefühl interpretierten sie am Klavier und am Cello Werke von Liszt und Mendelssohn-Bartholdy – ein echter Hörgenuss.

Danach hielt die Schulleiterin Diana Schilling ihre Abiturrede. Dabei nahm sie das Publikum mit auf eine kluge Gratwanderung zwischen Humor und Ernst. Sie eröffnete ihre Rede mit einem Experiment und ließ sich von ChatGPT eine Ansprache schreiben – charmant, aber eben auch ziemlich generisch, wie schnell deutlich wurde. Diese „KI-Version“ erklang aus dem Off, während Schilling sie mit persönlichen Erinnerungen und individuellen Würdigungen der Abiturientinnen und Abiturienten anreicherte. So erinnerte sie sich etwa an „Jonas, den Physikexperten im Finanzwesen“ oder an „Jans Eloquenz“, an „Nils, den nächsten Sprintstar“ oder an „Franka mit ihrer kritischen Haltung“, um nur wenige Beispiele zu nennen. Diese persönlichen, emotionalen und oft humorvollen Einblicke machten klar: So etwas kann kein Algorithmus bereitstellen. So wurde aus einem allgemeinen Text eine echte Liebeserklärung an den Jahrgang – und ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie sehr menschliche Nähe und Erfahrung den Unterschied machen.

Im Anschluss trat der Projektchor auf, der aus Lehrkräften, Eltern und Schülern bestand. Extra für diesen Tag hatte sich die Gruppe zusammengefunden – und präsentierte eine mitreißende Version von Adeles „Skyfall“. Der Chor, der gemeinsam mit der Chorklasse der Jahrgangsstufe 6 auftrat, wurde nicht nur mit langem Applaus belohnt, sondern stand sinnbildlich für den starken Zusammenhalt an der Schule.

Den emotionalen Schlusspunkt setzten Vertreter des Abiturjahrgangs selbst: In einer kurzweiligen Rede sprachen die Stufensprecher über ihre Erlebnisse und die besondere Zeit am Emsland-Gymnasium, ehe eine Schülerin des Abiturjahrgangs, die erst im Jahre 2020 nach Deutschland gekommen war, sich mit einem selbstverfassten Gedicht für die erfahrene Unterstützung bedankte – ein stiller Höhepunkt des Nachmittags.

Zum Abschluss sang der Projektchor „Tage wie diese“ – ein Lied, das kaum besser hätte passen können. Denn dieser Tag war tatsächlich einer, der im Gedächtnis bleibt.