Wenn zwei achte Schulklassen eine mittelalterliche Burg besuchen, denkt man zunächst an eine klassische Geschichtsexkursion: historische Fakten und Jahreszahlen. Doch was passiert, wenn stattdessen die künstlerische Gestaltung in den Mittelpunkt gerät – und ein bisschen Germanistik mitwirkt?

Unter dem Motto „Grusel gesucht“ verwandelten zwei achte Klassen des Emsland-Gymnasiums die Burg Hülshoff bei Münster in einen atmosphärisch-schaurigen Ort, der nach Lust und Laune gestaltet und mit kreativem Halloween-Schmuck dekoriert wurde.

Der Ausflug startete mit einer Busfahrt von Rheine aus, und bereits bei der Ankunft wurden die Jugendlichen von den Verantwortlichen der Burg und des „Center of Literature“ herzlich empfangen. Im Gegenzug für ihre tatkräftige Mithilfe erhielten die Schüler:innen eine interessante Führung durch das Museum und die Burganlagen.

Unter Anleitung der Lehrkräfte Lisa Wernsmann und Ramon Klünder entstanden zahlreiche kreative Arbeiten: Spinnennetze, Fledermäuse und Spinnen aus Tonkarton, Gruselaugen aus Kastanienschoten, Gespenster aus Stofflaken, Mumien aus Draht und Verbandmaterial sowie beleuchtbare Hände aus Kreppband wurden kunstvoll im Innen- und Außenbereich der Burg platziert. So verwandelte sich die Burg Hülshoff in eine wunderbar schaurige Kulisse für das bevorstehende Halloween-Fest.

Bereits im Vorfeld hatten sich die Schüler:innen von Gedichten der früheren Burgherrin Annette von Droste-Hülshoff inspirieren lassen, darunter Der Knabe im Moor, Das Fräulein vom Rodenschild und Das Spiegelbild. Die Texte halfen ihnen, die Gruselstimmung nachzuvollziehen und ihre Kreativität zu vertiefen.

Eine Exkursion, die zeigt, dass es nicht immer ein klassischer Vortrag sein muss. Die aktive Auseinandersetzung mit dem Gebäude und seiner ehemaligen Burgherrin wird die Schülerinnen und Schüler diesen Tag nicht so schnell vergessen lassen.