„Jo soc com tu“ – Ich bin wie du! Unter diesem Motto erlebten Pädagogikschüler der 9. Klasse des Emsland-Gymnasiums mit ihrer Lehrerin Nadine Hagenthurn einen aufregenden Austausch mit der spanischen Partnerschule „Thos i Codina“ aus Mataró. Unter dem Motto „Inklusion“ hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, nicht nur neue Freundschaften zu schließen, sondern auch wertvolle Erfahrungen im Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigungen zu sammeln.

Die Woche begann mit herzlichen Begrüßungen der spanischen Austauschpartner und deren Familien sowie ersten gemeinsamen Aktivitäten und Ausflügen, die schnell das Eis zwischen den Schülerinnen und Schülern brachen. Ein Highlight war der Ausflug nach Barcelona, wo die Gruppe unter anderem das beeindruckende Teatre del Liceu besuchte. Der Besuch des berühmten Opernhauses bot bereits zu Beginn einen Einblick in die spanische Kultur. Gänsehautmomente verschaffte sicherlich auch der Besuch der beeindruckenden Sagrada Familia, der bekannten katalanischen Basilika des Baumeisters Antoni Gaudí mit ihrem imposanten Baustil.

Das Inklusions-Projekt startete mit einem Vortrag von Vicky, einer jungen Frau, die aufgrund einer Meningokokken-Erkrankung seit ihrem 2. Lebensjahr im Rollstuhl sitzt und gemeinsam mit ihrer Mutter Einblicke in ihre Lebensgeschichte gab. Die Schüler waren sehr ergriffen, erkannten sie doch schnell, mit welchen Herausforderungen Vicky tagtäglich zu kämpfen hat und trotzdem ihren Lebensmut nicht verliert.  

Der Höhepunkt des Projekts war der „Inklusionstag“, der am Freitag stattfand. An diesem besonderen Tag kamen Menschen mit Beeinträchtigungen in die Schule, um gemeinsam mit den Schülern ein Frühstück zuzubereiten. Diese Erfahrung förderte das Miteinander und die gegenseitige Akzeptanz. Die Schüler lernten, dass trotz unterschiedlicher Fähigkeiten jeder Mensch wertvolle Beiträge leisten kann. Nach dem Frühstück fanden verschiedene Workshops statt, die den Schülern die Möglichkeit boten, sich aktiv mit den Themen Inklusion und Vielfalt auseinanderzusetzen. Die Workshops umfassten Tanz und Gymnastik, Taekwondo und einen Kurs in Zeichensprache. Diese Aktivitäten förderten nicht nur die körperliche Betätigung, sondern auch das Verständnis und die Empathie für die Lebensrealitäten anderer. Ein besonders bewegender Moment war der Flashmob, der am Ende des Tages stattfand. Die Schüler hatten gemeinsam eine Choreografie einstudiert und präsentierten diese mit viel Enthusiasmus. Der Flashmob sorgte für eine ausgelassene Stimmung und zeigte, wie viel Spaß das Miteinander bereiten kann.

Durch den Austausch erlebten die Schüler, dass sie in ihren Erfahrungen, Gefühlen und Identitäten viele Ähnlichkeiten mit ihren spanischen Mitschülern und den Gästen hatten. Diese Erkenntnis stärkte nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern auch die Wertschätzung für Vielfalt und Inklusion.

Insgesamt war der Schüleraustausch mit Thos i Codina eine bereichernde Erfahrung, die den Jugendlichen nicht nur neue Perspektiven eröffnete, sondern auch das Bewusstsein für die Bedeutung von Inklusion in unserer Gesellschaft schärfte. Die Schüler kehrten mit vielen neuen Eindrücken und Freundschaften zurück und sind sich einig: „Das war nicht nur ein Austausch, sondern eine wertvolle Lektion fürs Leben.“ Jetzt freuen sich alle auf den Gegenbesuch im März!