Vergangene Projekte: Jazz ´n´ Youth – Jazzaustausch mit der USA
Manche Töne klingen noch lange nach. Drei Jahre lang fand am Emsland-Gymnasium Jazz ´n´ Youth, ein Jazzaustausch mit der USA unter der Leitung z.T. namhafter Musiker, statt.
Im Wechsel mit unterschiedlichen Partnerschulen vor Ort besuchten uns Musikdozenten der University Arlington/Texas als auch aus Honolulu/Hawaii am Emsland-Gymnasium bzw. am Städtischen Gymnasium in Ochtrup. Ziel war es mit Hilfe der internationalen Sprache der Musik Jugendliche zu begeistern und Brücken zwischen unterschiedlichen Kulturen zu bauen. Trotz Begeisterung auf allen Seiten musste das Projekt leider aufgrund fehlender finanzieller Unterstützung beendet werden. Was bleibt ist die Erinnerung an drei wundervolle Workshops und der ein oder andere persönliche Kontakt.
Reisefieber am Emsland-Gymnasium Jazz und Jugend – passt das zusammen?
Sechs Schulen aus den USA und Deutschland geben eine klare, kollektive Antwort: Ja, und wie!!
Dies hat bereits der erste gemeinsame Austausch im Juni und Juli 2014 gezeigt. Rund 55 junge Schüler und Studenten der Iolani School Honolulu (Hawaii, USA) sowie der Universität Arlington (Texas, USA) reisten für 17 Tage nach Deutschland und nahmen gemeinsam mit weiteren 55 Schülern von vier Gymnasien aus Ibbenbüren, Mettingen, Ochtrup und Rheine an einem musikalischen Austausch teil: das erste Jazz ´n´ Youth-Event am Emsland-Gymnasium in Rheine.
Unter der Leitung eines internationalen Dozententeams, bestehend aus professionellen und erfolgreichen Jazz-Musikern und Musiklehrern, wurde innerhalb von rund zwei Wochen ein Jazz-Programm erarbeitet, welches in Form von drei offiziellen Galas in Rheine, Ibbenbüren und Ochtrup präsentiert wurde. Desweiteren gab es verschiedene Workshops und Ausflüge, um den amerikanischen Gästen die Möglichkeit zu geben, den deutschen „Way of Life“ kennenzulernen. Die Gäste waren in Gastfamilien untergebracht, was die Idee eines authentischen Kulturaustausches zusätzlich verstärkte.
Dieses musikalisch-kulturelle Großprojekt wäre jedoch nicht möglich gewesen ohne die Vielzahl an Unterstützern. Rotary Clubs aus der Region und der Rotary Jazz Fellowship halfen, dieses besondere Projekt möglich zu machen. Zusätzlich waren zahlreiche Firmen und Institutionen wie der Ibbenbürener Verein Pink Pop e.V. und die Kulturstiftung der Sparkasse Rheine maßgeblich für den Erfolg des Austauschs verantwortlich. Darüber hinaus sprachen Thomas Kubendorff, Landrat für den Kreis Steinfurt sowie alle Bürgermeister der teilnehmenden Städte ihre Schirmherrschaft für das Projekt aus.
Nach dem erfolgreichen Start wird es, um den Austausch komplett zu machen, im nächsten Jahr Zeit für den Gegenbesuch. Vom 14.06.2015 bis zum 28.06.2015 haben die deutschen Schüler die Gelegenheit mit einem professionellen Organisations- und Dozententeam in die USA zu reisen. Ziel wird dann das wunderschöne Honolulu/Hawaii sein. Und auch dieses Projekt braucht Unterstützung: Als Schirmherr in den USA neu dazugekommen ist Dennis Salle, Honorarkonsul der Bundesrepublik Deutschland für den Bezirk Hawaii.
Auch das Programm wird bereits eifrig vom Organisationsteam geplant, sodass einige spannende Details schon bekannt gegeben werden können. So geht es für den Jazz n´ Youth Austausch in der ersten Woche in das Naturcamp Erdman, welches unter anderem aus der TV-Serie „Lost“ bekannt geworden ist. In unmittelbarer Nähe von Strand und Meer werden die Schülerinnen und Schüler hier mit ihren Dozenten in zahlreichen Kombo’s und Big Bands eine bunte Jazz-Produktion ausarbeiten. Das Camp liegt direkt vor Waialua im Nordosten der Hauptinsel O’ahu, weshalb sich neben dem musikalischen Programm natürlich auch Ausflüge wie zum Beispiel eine Schnorcheltour in der bunten und vielfältigen Unterwasserwelt Hawaiis anbieten. Da das Camp Erdmann direkt gegenüber einem großen, grünbewachsenen Vulkangestein-Gebirge liegt und sich viele kleinere und einfach gebaute Dörfer rundherum liegen, befinden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Austausches eher im ruhigeren und natürlicheren Teil der Insel. Hier haben sie die Gelegenheit, das „echte“ Hawaii kennen zu lernen, bevor es eine Woche später in den eher touristischen Teil der Insel, in die Hauptstadt Honolulu und an den bekannten Waikiki Beach, geht.
Dort werden die Teilnehmer und Dozenten in Gastfamilien untergebracht, von wo aus sie sich regelmäßig treffen, um gemeinsam an verschiedenen Ausflügen und kulturellen sowie musikalischen Workshops teilzunehmen. Ein Ausflug, der den Teilnehmern sicher besonders in Erinnerung bleiben wird, führt zum bekannten Pearl Harbour. Dieser Hafen und Hauptquartier der Pazifikflotte der United States Navy ist weltweit bekannt geworden durch den Angriff der japanischen Streitkräfte am 7. Dezember 1941 auf die US-Pazifikflotte während des Zweiten Weltkriegs. Im Pearl Harbour liegt auch die USS Missouri, welches ein historisches, weltbekanntes US Kriegsschiff ist. Am 2. September 1945 wurde auf der Missouri Geschichte geschrieben, als auf dem Vordeck die politischen und militärischen Vertreter Japans kapitulierten und so der Zweite Weltkrieg im pazifischen Raum sein Ende fand. Heute ist das Schiff ein schwimmendes und begehbares Museum.
Deshalb ist es ein besondere Ehre, dass der Jazz ´n Youth Austausch die Möglichkeit bekommen soll, auf diesem Schiff ein Konzert zu veranstalten – im Zeichen des Friedens und der interkulturellen Verständigung und Freundschaft. Alles in allem ist dies eine tolle Chance, ein wichtiges Stück der hawaiianischen Geschichte hautnah zu erleben und kennenzulernen.
Natürlich sind auch auf Hawaii drei bis vier Konzerte geplant, um die fantastischen Ergebnisse des Jazz-Camps zu präsentieren, so unter anderem in der Iolani School of Honolulu.
Kein Wunder also, dass langsam das Reisefieber steigt und sich die Teilnehmer des Emsland-Gymnasiums schon sehr auf einen ganz besonderen Austausch mit vielen neuen und spannenden Eindrücken freuen.
Auftakt zum internationalen „Jazz n´ Youth“ – Austausch
Foto: Hermann Willers Zwar hat es mit der Reise nach Hawaii in diesem Jahr noch nicht geklappt; Zuschüsse wurden nicht rechtzeitig bewilligt, Flugpreise und Termine ließen sich nicht mehr halten. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Ganz im Gegenteil: Schon in diesem Jahr wird der offizielle Auftakt für den internationalen „Jazz ’n Youth-Austausch“ gesetzt. Ein viertägiger Jazz-Workshop, diesmal beim Kooperationspartner, dem Städtischen Gymnasium in Ochtrup, wird den mehr als 60 angemeldeten Schülerinnen und Schülern eine musikalische Förderung von Spitzenqualität bieten. Viele Rheiner Jazzliebhaber erinnern sich sicherlich an das fantastische Abschlusskonzert in der Aula des Josef-Winckler-Zentrums im letzten Jahr!
Da dieselben Dozenten aus den USA den diesjährigen Workshop gemeinsam mit ihren deutschen Kollegen leiten werden, ist eine Neuauflage der tollen musikalischen Erfahrungen für Teilnehmer und Zuhörer garantiert. Das Emsland-Gymnasium Rheine, das Städtische Gymnasium Ochtrup, das Kardinal-von-Galen-Gymnasium Mettingen und das Goethe-Gymnasium Ibbenbüren haben sich zusammengefunden, um in Big Band, diversen Combos und Vokalgruppen zu arbeiten. Münden wird das 4-tägige Projekt am 18. Juli in einer großen Abschlussgala im städtischen Gymnasium Ochtrup. Hier wollen nicht nur die Schülerensembles zeigen, was sie gelernt haben. Auch die wirklich namhaften Dozenten der University Arlington in Texas werden an diesem Abend Jazzmusik vom Feinsten präsentieren. Tim Ishii, Director of Jazz Studies/Saxophone, Dan Cavanagh, Musikprofessor in Arlington, Brian Mullholland, Dozent für Jazz-Bass, Ken Edwards Dozent für Blasinstrumente und Mike Drake, Schlagzeugdozent und Ullrich Schulz, Dozent für Trompete der Musikschule Bünde freuen sich schon auf Workshop und Abschlussgala. Viele Unterstützer tragen dazu bei, dass „Jazz n´ Youth“ mit dem Auftaktprojekt in Ochtrup an den Start gehen kann. Getragen wird der Jazz-Austausch in diesem Jahr vor allem von der internationalen Rotary Jazz Fellowship mit tatkräftiger Unterstützung der Rotary Clubs in Rheine, Gronau, Tecklenburger Land sowie Arlington (Texas) und Honululu (Hawaii). Dieser Workshop bildet die Vorbereitung auf das „Jazz n´ Youth Exchange“ – Programm, welches in den Jahren 2014 und 2015 zwischen deutschen und amerikanischen Schülern stattfinden wird.
Die Schirmherrschaft für das Projekt übernehmen die Bürgermeister der Städte Rheine, Ibbenbüren und Ochtrup sowie Landrat Thomas Kubendorff. So werden uns vom 21. Juni bis 06. Juli 2014 rund 55 Jugendliche aus Highschools und Universitäten aus Texas und Hawaii besuchen, um vor Ort mit jazzbegeisterten Jugendlichen zu musizieren. Natürlich spielt neben Musik auch die Kultur eine große Rolle in diesem Austauschprogramm: Die Gäste von Übersee werden die typisch westfälische Küche kennen lernen, werden paddeln auf der Ems und Erdbeeren pflücken auf dem Erdbeerfeld … Der musikalische Gegenbesuch findet im Jahr darauf statt. Dann werden sich dieselben deutschen jungen Jazzmusiker auf den Weg nach Hawaii machen, um auch dort die andere Kultur kennenzulernen, gemeinsam mit den amerikanischen Jugendlichen ihre Jazzkünste zu perfektionieren und nebenbei der Frage nachzugehen: Gibt es wirklich kein Bier auf Hawaii?
Wer einen Einblick in die wunderbare Welt der Jazzmusik mit ihren unzähligen Stilen und Facetten, aber auch in die ganz besondere Atmosphäre eines internationalen Workshops bekommen möchte, ist herzlich eingeladen, die Abschlussjazzgala am 18. Juli 2013 ab 20.00 Uhr im Städtischen Gymnasium Ochtrup zu besuchen. Karten sind im Vorverkauf in den Schulsekretariaten des Städtischen Gymnasiums Ochtrup, des Emsland-Gymnasiums Rheine und des Goethe-Gymnasiums Ibbenbüren für 5 € erhältlich. An der Abendkasse kosten sie 7 €. Weitere Infos unter www.jazznyouth.de.
Workshop und Abschlussgala Jazz ‘n Youth
Die Bilder sprechen Bände! Die Begeisterung, die das in Kooperation mit der University Arlington in Texas / Amerika organisierte Jazz-Projekt bei allen Beteiligten hervorgerufen hat, strahlt aus den Fotos heraus und hat offensichtlich auch den Fotografen, Herrn Willers, angesteckt. Wie sonst hätte er diese ausdrucksstarken künstlerischen Fotos anfertigen können?
In einem nur vier Tage dauernden Workshop ist es den amerikanischen Dozenten gelungen, aus einer bunt zusammengewürfelten Gruppe von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern des Emsland-, Dionysianum und Kopernikus-Gymnasiums eine homogene und harmonische Gruppe zu machen, die mit Freude und Enthusiasmus alle Energie der letzten Schultage vor den Sommerferien in die Jazz-Musik steckte.
Und sie haben dabei in dreifacher Hinsicht gewonnen: Zunächst wurde hier ein neuer und lebendiger Zugang zu einer Musikrichtung geschaffen, die die meisten der Teilnehmer in dieser Form noch nicht erlebt hatten. Gleichzeitig entstanden neue Kontakte und Freundschaften untereinander und mit den amerikanischen Gästen – und schließlich eröffnete sich am Abend der Abschluss-Gala eine mögliche Perspektive: Mit der Einladung des Jazzmusikers Curtis Abe, einen vergleichbaren Workshop im nächsten Jahr in seiner Stadt Honolulu auf Hawaii zu veranstalten, rückt die Frage nach einer Fortsetzung des hier begonnenen Projekts in den Focus.
Es wird die Aufgabe des Organisationsteams aus allen drei Schulen sein, nach einer sorgfältigen Evaluation der Erfahrungen mit dem diesjährigen Workshop über die Möglichkeit eines langjährigen Austauschs nachzudenken.
Das Interesse der amerikanischen Musiker sowie der in diesem Jahr beteiligten Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte ist uns jedenfalls gewiss.
Grammy-Preisträger am Emsland-Gymnasium
Manchmal findet sich die Weltklasse musikalischer Qualität auch auf dem ganz alltäglichen Boden des Rheinenser Schulalltags ein.
Joe McCarthy, Grammy-Preisträger im Bereich von Schlagzeug und Perkussion, Spezialist für Jazz-Schlagzeug und afro-kubanische Perkussion und als Musiker international bekannt, bereicherte bereits im vergangenen Sommer am Emsland-Gymnasium durch seine Mitarbeit im deutsch-amerikanischen Jazz-Austausch mit der University Arlington / Texas und Honolulu / Hawaii das internationale Dozententeam. In der vergangenen Woche durften Schülerinnen und Schüler des Emsland-Gymnasiums überraschend noch einmal von diesem Kontakt profitieren.
Zu seiner Person wäre vieles zu sagen, hier nur eine kleine Auswahl. Er ist nicht nur Grammy-Gewinner, sondern auch Leiter verschiedener Combos und Bigbands, beherrscht ein breites musikalisches Spektrum von klassischer Musik bis zum Jazz und hat in diesem Bereich zahlreiche CDs produziert, praktiziert als Instrumentaldozent an drei verschiedenen Universitäten und veröffentlicht instrumental-pädagogische Literatur.
McCarthy zählt zu den Top-500-Drummern der Welt (http://www.drummerworld.com). Seine hohe internationale Anerkennung zeigt sich auch darin, dass bedeutende Firmen aus dem Bereich Schlagzeug und Perkussion (Yamaha, VicFirth, LP, Zidjian, Remo) ihn schon als Repräsentanten verpflichtet haben. Weitere Informationen finden sich auf seinem Internetauftritt: www.joemcdrum.com
Dass er an der Arbeit mit den deutschen Jugendlichen selbst großen Spaß hatte, bewies er nun durch ein spontanes Angebot. Während eines einwöchigen Deutschland-Aufenthalts bot er der Schule seine Dienste an und veranstaltete in dieser Woche mit Schülerinnen und Schülern der Instrumental-AGs am Emsland-Gymnasium einen dreistündigen Workshop, der sowohl den Schülern als auch ihren Musiklehrern einen praktischen Einblick in die Grundlagen afro-kubanisch141127 Joe McCarthyer Rhythmik vermittelte.
Alle Teilnehmer bekamen ein eigenes Perkussionsinstrument, dessen Entstehung und Möglichkeiten Joe zuvor der ganzen Gruppe erklärte. Anschließend musste jeder seinen spezifischen Rhythmus in eine Gesamtkomposition einbringen, so dass sich zusammen ein komplexes Rhythmusgewebe ergab.
Und das war manchmal gar nicht so einfach: Denn für die Schülerinnen und Schüler kam es darauf an, genau im gleichen Tempo zu spielen, den vorgegebenen Takt konsequent durchzuhalten, den eigenen Rhythmus gegen den der anderen zu behaupten und zu hören, wie die eigene Stimme zum Gesamtklang beitrug. Darüber hinaus musste sich am Ende jeder auch noch auf das Wagnis einlassen, eine kleine rhythmische Improvisation frei zu gestalten. So wurde neben dem Zeitgefühl auch das Formgefühl geschult, die Fähigkeit, sich ganz auf den Rhythmus einzulassen, sich in einem Stück zu orientieren, auch wenn man nicht Takt für Takt mitzählt, sondern “fühlt”, wann man anfangen und aufhören muss.
Da Joe McCarthy nicht nur ein hochqualifizierter Musiker und Musikdozent, sondern zugleich auch eine sehr charismatische Persönlichkeit ist, zog er die Gruppe schnell in seinen Bann. Die Schülerinnen und Schüler nahmen die Herauforderungen mit großer Begeisterung und Ausdauer an und verbesserten schnell ihre Spielfertigkeit, so dass im Verlauf dieses kurzen Workshops die Realisierung eines Stücks gelang, das nach einigen Stunden intensiver Arbeit den neugierigen Eltern und Lehrern vorgeführt werden. Hier konnten sich alle davon überzeugen, wie dieser Nachmittag die Schülerinnen und Schüler musikalisch weitergebracht hatte – und das bei maximalem Spaßfaktor.
Zum Abschluss des Workshops gab Joe McCarthy noch eine kleine Kostprobe seines Könnens und zeigte so, warum er zu Recht zu den besten Schlagzeugern der Welt gerechnet wird. Und als am Morgen nach dieser rundum gelungenen Veranstaltung ein Fünftklässler seinen Lehrer fragte: “Fanden Sie den Nachmittag gestern auch so cool?”, konnte der nur aus vollem Herzen zustimmen.