Es war ein ergreifendes Bild! 113 Abiturientinnen und Abiturienten standen vereint auf der Bühne der Stadthalle, im Hintergrund das150615_Abientlassung_3 Musikvideo des Fußball-WM-Schlagers „Auf uns!“ von Andreas Bourani – und die Eltern, Verwandten und Lehrer sangen mit Standing Ovations aus voller Kehle mit. In diesem Moment war er hautnah und spürbar: Der Stolz auf diese Abiturientia.

Dabei war es nicht für alle ein leichter Weg gewesen. Noch zwei Tage vor dem Festakt hatten einige der Anwesenden in den Nachprüfungen für das Bestehen des Abiturs geschwitzt und gekämpft. Und jetzt mit einem Schlag sei alles vorbei, so öffnete Schulleiterin Katharina Straßburg-Mulder den Blick in die Zukunft. Für die Berufswahl gab sie ihren Schützlingen den Ratschlag, den „Weg vom Ziel her zu planen“. Denn Arbeitszeit sei auch Lebenszeit und deshalb sei es wichtig, einen Beruf zu finden, der zu den persönlichen Lebenszielen passe. Das Abitur, das als Bildungsziel die freie gedankliche Auseinandersetzung mit Ideen und Entwicklungen der Menschheit verfolge, öffne dabei sämtliche Möglichkeiten, um den persönlichen Traum zu leben, mit Fantasie immer neue Träume zu entwickeln oder einfach zu „zaubern“, womit sie einen Bogen zum Abi-Motto der Stufe, „Harry Potter“, schlug.

Dieses Motto nahm auch der stellvertretende Bürgermeister, Udo Bonk, in seiner Rede auf. In Anlehnung an die Fantasie-Sportart „Quidditch“ betonte er, dass die „Quidditch-Spieler“ (Abiturienten) mit Hilfe ihrer guten „Besen“ (Lehrer) sowie der „Jäger“ (treue Kameraden und Helfer) und trotz zahlreicher „Klatscher“ (Krankheiten und andere Niederlagen) niemals den „goldenen Schnatz“ (Abitur) aus dem Blick verloren und schließlich gefangen hätten. Im Zeichen dieses schönen Erfolges wünschte er der Abiturientia allzeit Teamgeist, die richtige Mannschaft und dass sie ihre Energie in lohnenswerte Ziele stecken möge.

Wünsche von A-Z hatte auch Tonja Ibenthal, die stellvertretende Schulpflegschaftsvorsitzende, im Gepäck und stieß im wahrsten Sinne des Wortes mit der Abiturientia auf das bestandene Abitur an. Damit die Lebensfahrt auch jenseits der Emsland-Kogge immer gut verlaufe, schenkte sie zudem jeder Abiturientin/ jedem Abiturienten ein Tütchen „Ahoi“-Brause.

Schülersprecher Hanno Dickmänken, der selbst im nächsten Jahr an der Stelle der Abiturienten stehen wird, konnte sich gut in das Wechselbad der Gefühle der Abgänger hineinversetzen: auf der einen Seite die Angst vor dem Neuen, der Orientierungslosigkeit, einem möglichen Versagen sowie dem Fehlen des Altbewährten und auf der anderen Seite eben auch die Freude auf das Neue, die, so wünschte er der Stufe, immer überwiegen möge.

Stefan Jüttner-von der Gathen, der dem Vorstand des Clubs der Ehemaligen angehört, appellierte schließlich an die Abiturientia, dass ihre wertschätzende und tolerante Grundeinstellung nicht in politischer Passivität münden solle, sondern dass sie sich „empören“ und „einmischen“ sollten.

Bei der anschließenden Zeugnisvergabe wurde Silvia Müller-Borchert als beste Abiturientin und diesjährige Josef-Wi150615_Abientlassung_1nckler-Preisträgerin geehrt und etliche Abiturientinnen und Abiturienten konnten sich über die Preise diverser wissenschaftlicher Gesellschaften freuen: Ines Budde, Maxim Drobjazko, Florian Felix, Lea Möllering (Dt. Physikalische Gesellschaft); Henrik Klümper, Kirsten Lehr (Gesellschaft dt. Chemiker); Florian Felix (Dt. Mathematikervereinigung); Florian Felix, Svenja Göke (Dt. Gesellschaft für Philosophie).

Das letzte Wort hatten dann die Sprecher der Abiturientia, Michèle Arndt und Till Rosenberg. Sie erinnerten an einschneidende Erlebnisse ihrer Schullaufbahn und stellten Zukunftsvisionen an, verweilten dann aber in der Gegenwart und stellten einfach nur fest: „Wir alle sind die Besten!“ Doch ve150615_Abientlassung_2rgaßen sie in dieser überschwänglichen Freude nicht den Dank an alle, die sie bis hierher auf ihrem Weg begleitet haben, wobei sie einen besonderen Dank an ihre Stufenleiter Andre Meier und Derya Cokzan sowie an Oberstufenkoordinatorin Magda Geilmann richteten.

Ein besonderer Dank ging auch an Erich Geilmann, der letztmalig den musikalischen Rahmen des Festaktes mit verantwortete und mit seinem Bläser-Instrumentalkreis der Einführungsstufe zwei Stücke von Joseph Haydn zum Musikgenuss werden ließ.

Moderner stellten sich die „Junior-Band“ und die „Young Band“ unter der Leitung von Juliane Erdmann vor und verdeutlichten damit, dass die Big-Band-Tradition des Emsland-Gymnasiums auch nach der Pensionierung von Erich Geilmann Bestand haben wird.