Essstörungen sind seit Jahren ein Problem bei der Entwicklung von Jugendlichen, das Eltern und Lehrkräften große Sorgen bereitet und die Betroffenen selbst häufig in lebensbedrohende Krisen stürzt. Hier kann nur gezielte Prävention und Aufklärung helfen! Das Emsland-Gymnasium geht in dieser Sache neue Wege und nutzt dabei die hervorragende Kooperation mit Lehrenden und Studierenden der Mathias Hochschule in Rheine.
In der vergangenen Woche wurden im Rahmen eines mehrtägigen Projekts fünfundzwanzig Schülerinnen und Schüler des Ernährungslehrekurses zu ExpertInnen in Sachen Essstörungen ausgebildet. Fünf Studentinnen des Kooperationspartners Mathias-Hochschule, ihre Dozentin Birgit Blumenschein sowie die Ernährungslehre-Fachlehrerin Maria Brüggemann begleiteten die Schülerinnen und Schüler durch vier interaktive Stationen, in denen sie sich intensiv mit den komplexen Zusammenhängen, den Ursachen, Symptomen, Folgen, sozialen und psychischen Auswirkungen von Essstörungen auseinandersetzten.
Sie sammelten Argumente die gegen das Essen und lieferten sich anschließend einen Schlagabtausch mit den begleitenden Pädagogen, die klare Argumente für das Essen bereithielten. Hierbei wurde ihnen die krankhafte Art des Denkens von Essgestörten sehr deutlich.
Die Schülerinnen und Schüler diskutierten unterschiedliche Fragestellungen in einer Speed-Talk-Variante mit wechselnden PartnerInnen und gestalteten Plakate, die die Folgen und mannigfaltigen Auswirkungen von Essstörungen auf das Leben bewusst machten.
Auch frischten sie ihr bereits vorhandenes Wissen zur Frage „Wie sollte denn eine gesunde und ausgewogene Ernährung überhaupt aussehen?“ auf. Zwischendurch gab es immer wieder die Möglichkeit, die gewonnenen Erkenntnisse in der Großgruppe auszutauschen und Fragen, die sich bei der intensiven Arbeit ergaben, beantwortet zu bekommen.
Nach drei intensiven Projekttagen folgte dann die große Aufgabe für die fünfundzwanzig ExpertInnen: Sie lotsten mit großer Bravour ihre 75 Mitschüler der gesamten Jahrgangsstufe 9 durch unterschiedliche Aufgaben zum Thema Essen und standen ihnen als kompetente Coaches zur Seite. Da dieses sensible Thema auf großes Interesse in der Altersstufe stößt, wurde die Möglichkeit, hier in der Zusammenarbeit mit Mitschülern und Studentinnen an Wissen dazuzugewinnen, begeistert genutzt. Die Resonanz aller Beteiligten, besonders der ExpertInnen, war sehr positiv.
