Auch ein verpasster Bus stellte für die Schülerinnen und Schüler des Q1 Wirtschaftsgrundkurses von Frau Ott kein Hindernis dar, am Nachmittag des 12.04.2016 pünktlich vor der Firmenzentrale von General Electrics Wind in Salzbergen zu erscheinen. Vor Ort am Trainingscenter empfing uns Dual-Studentin Alina Scholte-Eekhoff, die sich für das Programm verantwortlich zeichnete. Nach der willkommenen Versorgung mit Getränken und kleinen Snacks ging es auch schon mit einer kurzen Begrüßung und Einführung in die Unternehmenskultur durch Frau Kindervater, der Ausbildungsbeauftragten am Standort, los. Wichtigste Feststellung: alle Mitarbeiter vom Chef bis zum Azubi duzen sich – großes Erstaunen in der Runde!
Weiter ging´s mit einem kurzen Vortrag von Klaus Rogge, dem Vertriebsleiter für Windkraftanalagen. Aus den präsentierten Zahlen und Fakten wurde zum einen deutlich, dass GE mit unterschiedlichen Anlagen etwa 25% des Stroms in der Bundesrepublik produziert und zum anderen, dass bereits heute etwa ein Drittel des Stroms aus erneuerbaren Energien stammt, wobei die Zahl der Windkraftanlagen in den vergangenen zehn Jahren quasi explodiert ist. Interessanterweise gibt es bei gutem Wetter, d.h. Sonnenschein und ordentlichem Wind, sogar so viel Strom im Netz, dass es zu negativen Strompreisen am Markt kommt. An dieser Stelle hakten die Schülerinnen und Schüler ein: „Wieso merken die Verbraucher nichts davon?“ Rogge erläuterte hier, dass das auch mit den zu billigen CO2-Zertifikaten zusammenhänge; eine dem Kurs aus dem Unterricht bekannte Tatsache, die hier in Praxis bestätigt und konkretisiert wurde.
Nach diesem fachlich anspruchsvollem Input informierte Patrick Timmer, Dual-Student im Fach BWL, sehr engagiert über Ausbildungsmöglichkeiten im Unternehmen. Im Publikum dämmerte hier zusehends die Erkenntnis, dass mit dem Abitur 2017 eine Bewerbung im Jahr 2016 einhergeht!
Diese „erschreckende“ Tatsache konnte bei einem kurzen Fußweg zur Produktionshalle einigermaßen verdaut werden, sodass sich die volle Aufmerksamkeit der Gruppe auf die Ausführungen von Patrick Timmer, den Produktionsleiter, konzentrieren konnte. Und das war auch nötig, denn dieser Mann wurde seinem vorauseilenden Ruf („Patrick liebt Windkraftanlagen!“) voll und ganz gerecht. Herrn Timmer gelang es durch seine eigene Begeisterung für Technik, den Schülerinnen und Schülern, Physik tatsächlich begreifbar zu machen. Sei es anhand seines neuen Lieblingsspielzeugs, dem 3D-Drucker, oder tonnenschwerer Stahlkolosse mit einem Durchmesser von 120 Metern, die so sensibel sind, dass sie sogar Rücksicht auf Fledermäuse („bat control“) nehmen.
Von den zahlreichen neuen Eindrücken aus der „echten“ Arbeitswelt etwas erschöpft, aber sehr zufrieden, verließ die Gruppe schließlich gegen 17:30 Uhr das Gelände. Alles in allem eine gelungene Veranstaltung! Der Dank geht an dieser Stelle nochmals ausdrücklich an Frau Scholte-Eekhoff und Frau Kindervater für das Engagement und die Organisation vor Ort.
Stephanie Ott