Theatergruppe des Emsland-Gymnasiums führte Krimikomödie auf
Was wäre das Schuljahresende am Emsland-Gymnasium ohne die Theateraufführung der hauseigenen Theatergruppe „Backstage“? Und so sinnierte auch Schulleiterin Katharina Straßburg-Mulder in ihrer Dankesrede am Ende der Aufführung: „Wenn Backstage spielt, dann wissen wir, dass die Ferien nicht mehr weit sind.“ Doch nicht nur aus diesem Grunde herrschte eine ausgelassene Stimmung im Forum der Schule und hallten die Wände vom Gelächter des Publikums wider.
Mit Witz, Talent und viel Freude am Theaterspiel führte die im Durchschnitt jüngste Spielschar, die Backstage bislang aufzubieten hatte, die Kriminalkomödie „Wohin mit der Leiche?“ von Walter G. Pfaus im Forum des Emsland-Gymnasiums auf. Und da dieses Stück voller Turbulenzen, Wortwitz und Situationskomik ist, mussten sich die Jungdarsteller(innen) manchmal direkt auf die Lippen beißen, um nicht selber über die flotten Kalauer lachen zu müssen, die sie sich da gegenseitig an die Köpfe warfen. So viel Begeisterung am eigenen Tun steckt einfach an.
Doch worum geht es in dieser Komödie?
Selbst töten will gelernt sein. Jutta schlägt ihrem frisch angetrauten und offensichtlich untreuen Ehemann Fred in dessen Wohnung eine Flasche auf den Kopf und ist der festen Annahme, dass dieser nun „hin“ ist. Flugs wird die vermeintliche Leiche unter dem Sofa versteckt und Mama telefonisch zu Hilfe gerufen, denn eines ist klar: Die Leiche muss weg.
Übel allerdings, dass die Leiche nur ohnmächtig ist, wieder zu Bewusstsein gelangt und die Situation für sich auszunutzen versucht. Denn Fred ist sowieso nur hinter Juttas Geld her und sieht nun für sich die Chance, mit Hilfe eines Erpresserbriefes ohne Jutta, aber mit ihrem Geld sein weiteres Dasein zu fristen.
Doch so einfach, wie Fred sich das vorstellt, ist die Sache dann doch nicht. Auf einmal tauchen diverse Personen in seiner Wohnung auf, die er in der Vergangenheit auf die ein oder andere Weise betrogen hat. Sie alle wollen nun das Geld, das Fred ihnen schuldet, von Jutta zurück, denn Fred ist ja „weit weg, gerade um die Ecke“, wie Jutta immer wieder beteuert. Doch wem gehören dann der Arm und das Bein, die immer mal wieder unter dem Sofa hervorkommen? Damit die Leute nicht unter dem Sofa nachschauen, sind Jutta und ihre Mutter Maria um keine Ausrede verlegen und verlieren alsbald vor lauter Lügen selber den Überblick. Und so entpuppt sich der „unter dem Sofa liegende und Arme und Beine abreißende Hund, der die Gummipuppe zerstört hat und eigentlich ja auch nur der verwandelte Fred ist“ schließlich als recht lebendiger Mensch, der – Ende gut alles gut – von der Polizei verhaftet wird.
Dieses Stück verlangte den Darstellerinnen und dem Darsteller alles ab: Ohnmachtsanfälle, Schreikrämpfe, Verfolgungsjagden, Ringkämpfe und Küsse. Und alles wurde mit Bravour gemeistert: Die Darbietung wirkte überzeugend – nicht aufgesetzt. Regisseurin Ute Dölemeyer kann zu Recht stolz auf ihre „Truppe“ sein, bei der sie sich mit roten Rosen und Komplimenten bedankte. Vielleicht sehen wir ja im nächsten Jahr die eine oder den anderen wieder auf der Bühne stehen, denn schließlich ist man ja noch so jung, dass man noch mehrere Jahre bei „Backstage“ mitspielen kann.