Schüler des Emsland-Gymnasiums besuchen die Salzwerkstatt in Bentlage

„Mein selbstgemachtes Salz bringe ich meiner Mutter mit. Sie hat heute Geburtstag.“ Emilia aus der Klasse 7a freute sich über das kreative Last-Minute-Geschenk, versicherte aber mit einem Lächeln, dass sie schon zum Frühstück etwas verschenkt habe. Hoch motiviert konnte die gesamte Jahrgangsstufe 7 des Emsland-Gymnasiums in der Salzwerkstatt in Bentlage spielerisch erleben, wie vor vielen Jahren Salz in ihrer Heimatstadt gewonnen wurde. Das Produkt, ein liebevoll gefülltes Säckchen des weißen Goldes, wurde stolz  als Erinnerung oder als Geschenk nach Hause mitgenommen.

Zum ersten aber mit Sicherheit nicht letzten Mal führte der Wandertag die Siebtklässler zum Salzsiedehaus nach Bentlage. Nach einem kleinen Fußmarsch entlang der Ems und dem Salinenkanal empfingen Christel Schmitz und zwei weitere Mitarbeiterinnen die jungen Forscher. Eine erste Gruppe konnte direkt in die Geschichte des Salzsiedens in Rheine eintauchen.

Die zweite Gruppe erprobte ihre Fähigkeiten im gemeinsamen Lösen von kniffligen Aufgaben. Drei Klassen traten gegeneinander bei erlebnispädagogischen Spielen an, um am Ende des Tages die Klasse zu  ermitteln, welche durch viel Teamgeist die meisten Punkte erwirtschaften konnte. Die Siegerklasse 7a freut sich über das von den Klassen 7b und 7c organisierte, gesunde Frühstück am letzten Schultag des Halbjahres als Preis für den gewonnenen Wettkampf, der aber vor allem viel Spaß machte und etliche Erfahrungen mit sich brachte. Viele neue Erfahrungen sammelten die Schüler ebenfalls bei der kompetenten und sehr altersgerechten Entdeckungstour durch die historischen Anlagen der Saline Gottesgabe. „Wir waren schon einmal in der Grundschule hier, doch kann ich mich kaum mehr daran erinnern. Es ist wirklich beeindruckend, wenn man sich vorstellt, wie hier früher Salz hergestellt wurde“, hörte man begeisterte Kinder sagen.

171107_Salzwerkstatt5Neben den Außenanlagen lernten sie die historischen Siedepfannen, Öfen und Salzlager kennen. Mutige fühlten die Enge der waagerecht liegenden Schornsteine nach, indem sie wie kleine Schornsteinfeger durch diese krabbelten. Auf den Geschmack kamen sie bei dem Test einiger Wasserproben, welche den Salzgehalt vor und nach dem Gradieren erfahren ließen. Auch visuell begeisterte das weiße Gold, welches nach dem Trocknen auf den Händen so mancher Kinder als wunderschöne Kristalle sichtbar wurde. Gespannt lauschte man den Ausführungen der Expertinnen zu den unterirdischen Stollen und der Zerstörung von 140 Metern des Gradierwerkes im Jahr 1940 durch ein heftiges Unwetter und stellte etliche kluge Nachfragen, sodass ein Stück Heimatgeschichte nun mit ganz anderen Augen gesehen wird. Den krönenden Abschluss bot das eigene Erkunden und somit das Sieden von Sole in kleinen Pfannen in der Salzwerkstatt. Das war Chemie zum Anfassen und wie in Emilias Fall zum Mitnehmen und Verschenken.