Studienfahrt des Emsland-Gymnasiums offenbarte die Vielseitigkeit und Schönheit der britischen Insel
„Wer die Welt sehen will, muss reisen!“ Dieses Motto nahmen sich die 83 Studienfahrtteilnehmer des Emsland-Gymnasiums zu Herzen und genossen eine einwöchige Rundreise durch England über stolze 2700 km. Von der weltbekannten College-Stadt Oxford führte die Fahrt in das idyllische Cornwall, um dann in Englands Hauptstadt London einen krönenden Abschluss zu finden. Schlaf war auf dieser Fahrt eher Mangelware, denn abgesehen von den zwei Nachtfahrten im Bus von Rheine über Calais auf die britische Insel und zurück, mussten etliche Eindrücke des Tages am Abend verarbeitet werden.
Einen würdigen Empfang bereitete ein malerischer Sonnenaufgang in Dover, der die mächtigen Kreidefelsen in das richtige Licht tauchte. Ein Erinnerungsfoto durfte nicht fehlen. Nach dem Bezug der Jugendherberge in Oxford führten vier Studierende die aufgeteilte Gruppe durch die Stadt, erläuterten die imposante Geschichte der Colleges und boten einen interessanten Einblick in das Leben der Studenten, selbstverständlich in englischer Sprache. Allgegenwärtig war der Zauberlehrling Harry Potter, da die Colleges als beliebte Drehorte für die Verfilmung des Fantasy-Romans dienten.
Nach einem Zwischenstopp in der Stadt Bath, welcher für seine römischen Bäder berühmt ist, verzauberte die Natur in Cornwall die Gemüter. Nicht schlecht staunten zwangsläufig wartende Wanderer als ihnen eine Gruppe von 90 Personen in langer Reihe auf dem schmalen Wanderweg an der Steilküste entgegenkam. Hoch motiviert startete man am westlichsten Zipfel Englands, von Lands End, und ging bis zum Minack-Theatre, wobei der atemberaubende Blick auf den Atlantik bei schönstem Sonnenschein und die romantischen Buchten mit ihren kleinen Sandstränden jede mühevolle Steigung vergessen ließ. Nach der sportlichen Betätigung sollte der Geist durch ein Theaterstück im Freilichttheater beansprucht werden. Das in den Felsenabhang erbaute Minack-Theatre konnte mit dem offenen Blick auf das Meer überzeugen, das Stück „Hänsel und Gretel“, welches als Pop-Up-Opera in deutscher Sprache präsentiert wurde, vermochte dies nicht. Kulinarisch verwöhnten sich kleine Gruppen in eigenen Caravans selbst, was den Teamgeist stärkte und auch so manche Kochkünste schulte. Einem gängigen Vorurteil folgend kamen die Emsländer an einem Tag in den Genuss typisch englischen Wetters. Man ließ sich jedoch davon nicht unterkriegen und besuchte die Künstlerstadt St. Ives, die mit ihren weißen Sandstränden, dem türkisblauen Meer und den Palmen allerdings besseres Wetter verdient hätte. Auf dem Weg von Cornwall zur letzten Station nach London imponierte der weltbekannte Steinkreis der Kultstätte Stonehenge. Wie kamen die tonnenschweren Steine von Südwales an diesen Ort? Welchen Zweck erfüllte er für die damaligen Menschen? Vor allem die vielen offenen Fragen machten Stonehenge für die Schüler so geheimnisvoll und faszinierend. Ebenfalls faszinierte die Hauptstadt London mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten bei einer von Martin Beumer geleiteten individuellen Stadtführung. Das kultige Nebeneinander von modernen und klassischen Gebäuden bestaunte eine zweite Gruppe von der Themse aus bei einer Schiffsfahrt von Greenwich bis zum Palace of Westminster. Voller Eindrücke und Bilder verließen die Emsländer nach einer ereignisreichen Woche England in Richtung Rheine und werden mit Sicherheit nicht das letzte Mal in dem so facettenreichen Land gewesen sein.