Das Emsland-Gymnasium trauert um einen verdienten Pädagogen

Nach kurzer schwerer Krankheit ist der gebürtige Oberschlesier Wolfgang Herrmann am 11. August im Alter von 73 Jahren gestorben.

„Wo gehen wir denn hin? Ich weiß es nicht, aber wir müssen los!“ Markante Stationen seines Berufslebens waren von dieser kreativen Unruhe geprägt: Schon das Studium der Fächer Germanistik und Sport absolvierte Wolfgang Herrmann nicht nur in Münster, sondern auch in Freiburg; nach seiner Referendarzeit in Unna und sechs Unterrichtsjahren am Gymnasium in Kamen zog es ihn in den Auslandsdienst nach Peru. Er unterrichtete am angesehenen Colegio Humboldt, der Deutschen Schule in Lima, bis er 1985 als Oberstudienrat am Emsland-Gymnasium eine berufliche Heimat fand.

Wolfgang Herrmann war als Lehrer und Kollege beliebt; er engagierte sich in vielfältiger Weise und bereicherte damit das schulische Leben. Seine einfühlsame und menschlich-zugewandte Art war besonders bei der Organisation und Ausgestaltung der eigens für die Aussiedlerkinder eingerichteten Auffangklassen spürbar.

Neben sportlichen Aktivitäten waren Lesen und das Theater weitere große Leidenschaften, an denen er seine Schüler teilhaben ließ, indem er über lange Zeit regelmäßig Fahrten an die Städtischen Bühnen Münster durchführte.

Nach seiner Pensionierung 2001hielt Wolfgang Herrmann sich mit Skifahren, langen Wanderungen und Radtouren fit. Und es zog ihn wieder nach Südamerika: Ecuador, Argentinien, Chile oder die Galapagosinseln waren Ziele, die seine Lebensträume Realität werden ließen.

„Wo gehen wir denn hin? Immer nach Hause.“ Wolfgang Herrmann hat seine letzte Ruhe an den Wurzeln eines großen Baumes im Friedwald bei Horstmar gefunden. Die Schulgemeinde des Emsland-Gymnasiums wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.