Gibt es nun einen Gott oder nicht? Diese Frage ist wohl so alt wie die Menschheit – und doch gibt es darauf keine klare Antwort – kann es sie nicht geben, weil die Frage nach Gott eine Frage des Glaubens ist und nicht des Wissens.

Zu diesem Schluss kam auch die zwar überschaubare, aber sehr engagierte Schülergruppe, die sich an einem späten Nachmittag zum sogenannten „theologisch-philosophischen Café“ in der Mediothek des Emsland-Gymnasiums einfand, um mit Theologiestudent Max Wanning aus Münster zu diskutieren. Das „theologisch-philosophische Café“ findet regelmäßig im Frühjahr zu wechselnden Themen statt und ist ein Bestandteil der Exzellenzförderung am Emsland-Gymnasium, die aber allen Oberstufenschüler/innen offen steht.

Als Einstieg in diese Diskussion präsentierte Max Wanning zunächst Theorien einschlägiger Gotteskritiker, um anschließend die provokante These, dass Religionskritik völliger Unsinn – da unbeweisbar – sei, in den Raum zu stellen. Dankbar diskutierten die jungen Menschen zunächst ganz konkret das Für und Wider dieser Theorien, kamen aber alsbald unweigerlich dazu, über Gott und die Welt zu diskutieren: Hat ein Leben ohne Gott keinen Sinn? Warum brauchen Menschen einen Gott als Halt für ihr Leben? Worin besteht der Unterschied zwischen Wirklichkeit und Wahrheit? Woher kommt der Mensch, wenn er nicht von Gott kommt?

Die Diskussion war von einem respektvollen Umgang mit der kontroversen Position des Gegenübers geprägt und es überraschte alle Anwesenden, wie viele Gemeinsamkeiten in der Sicht der Dinge trotzdem bestanden. Zudem war es spannend, sich mit einem jungen Theologiestudenten auszutauschen, der trotz oder vielleicht gerade wegen seines Glaubens mit beiden Beinen fest auf der Erde steht. zu So war man fast schon enttäuscht, als die Veranstaltung nach den angesetzten 90 Minuten beschlossen wurde.

Doch es soll eine Neuauflage des theologisch-philosophischen Cafés geben, da sind sich die ausrichtenden Fachschaften am Emsland-Gymnasium einig.