„Da steh ich nun, ich armer Tor!  Und bin so klug wie nie zuvor!“ Mit einem sympathischen Augenzwinkern, einem strahlenden Lächeln und einer leichten Ahnung davon, was die Welt im Innersten zusammenhält, verabschiedete sich die Abiturientia 2019 des Emsland-Gymnasiums in einer emotionalen Entlassungsfeier. Insgesamt 93 Abiturientinnen und Abiturienten erhielten ihre Reifezeugnisse innerhalb der Feierstunde in der Stadthalle aus der Hand der Schulleiterin Katharina Straßburg-Mulder.

Bereits zu Anfang der Veranstaltung erhielten die Zuhörer eine leichte Ahnung, was die Absolventen im Innersten zusammenhält, und welch talentierten und sympathischen Menschen die Schule verlassen werden. Mit ihrem selbst komponierten Song „Restart“ begeisterte Laura Mauksch ihr Publikum, in dem sie von einer bevorstehenden Veränderung des Lebens und einem Neustart sang. Dass ein solcher Neustart mit gemischten Gefühlen verbunden ist, transportierte der Emsland- und Abiturchor mit der herausragenden Solosängerin Annika Wulff (Leitung: Mareike Demand, Ute Dölemeyer und Sebastian Maurer) und dem Lied „Zusammen“ von den Fantastischen Vier feat. Clueso. Scheinbar unmittelbar aus dem Herzen sprach die Liedzeile „Nur zusammen ist man nicht allein, komm lass `n bisschen noch zusammen bleiben. Wir feiern heute bis zum Morgengrauen!“.

In seiner kurzweiligen und unterhaltsamen Rede für die Abiturienten verknüpfte der Bürgermeister der Stadt Rheine Dr. Peter Lüttmann seine Glückwünsche mit dem Abiturmotto „Rabioaktiv – ein strahlender Jahrgang“. Ein Dank gelte den heute strahlenden Eltern und den strahlenden Lehrkräften, die ihren Anteil an dem besonderen Erfolg der vor allem strahlenden Schülerinnen und Schülern und zukünftigen Chemie-Nobelpreisträgern hätten. In Anspielung auf die Kunstausstellung „Irrlichter“ in der Emsgalerie wünschte sich Peter Lüttmann von den Abiturienten, dass sie zukünftig mit ihrer Ausstrahlung wegweisend für ihre Mitmenschen seien und dabei eben kein Irrlicht, sondern ein Feuerputz darstellen sollen, welche laut Lexikon für Fantasiewesen den Menschen den rechten Weg mit ihrem glühenden Körper erleuchten.

„Gib deinen Kindern Wurzeln, wenn sie klein sind, – gib ihnen Flügel, wenn sie erwachsen werden!“  Mit großem Stolz und einer Portion Rührung erlaubte die Elternvertreterin Annegret Wulff einen Blick in die Gefühlswelt der Eltern. Den heutigen Tag hätten die Eltern in der Zeit des Mitleidens, Mitfreuens und des dauerhaften Daumendrückens zwar herbeigesehnt, doch sei es ein großer Schritt für alle Eltern, den Kindern nun beim Ausprobieren ihrer gewonnenen Flügel zuzusehen. „Geht euren Weg ohne Angst, übernehmt Verantwortung, lasst euch nicht einfangen von rechten Parolen. Die Welt braucht euch!“ Mit Herz, Verstand und Charakter sollen die Kinder nun ihre Träume verfolgen und das Leben genießen.

Ein wahrer Genuss war es, den Stücken „Castle on the Hill“ und „I can go the distance“ von Nico Schubert, Kathrin Ibrahim und Greta Heymer mit der Unterstützung von Colin Kalder und Freunden zu lauschen.

Überraschend musikalisch geprägt war ebenfalls die amüsante Rede der Vertreterin des Clubs der Ehemaligen. Mit ihrem selbst gedichteten Seemannslied wollte Barbara Rodeck das Gefühl ansprechen, für strahlende Gesichter sorgen und einen Ohrwurm schenken. Sie betonte abschließend, dass nun jeder Kapitän seine Entscheidungen über den zukünftigen Kurs treffe, dieser aber auch geändert werden dürfe, Hauptsache sei, man bleibe unterwegs und aktiv.

Laura Vetter und Jan Malte Senger gratulierten als Schülersprecher im Namen der gesamten Schülerschaft und hoben das besondere Engagement der Jahrgangsstufe hervor, welches noch eine Weile weiter strahlen werde. Alle Organisationen des Schullebens seien enorm bereichert worden. „Ihr seid so facettenreich und bleibt uns in guter Erinnerung. Wir werden euch vermissen und sind sehr stolz auf euch!“

Wie facettenreich die Talente der Abiturienten sind, demonstrierte Greta Heymer am Klavier imposant und entführte die Feiernden mit der Mondscheinsonate von Beethoven in den Bereich der klassischen Musik.

Die Schulleiterin Katharina Straßburg-Mulder ließ die Zuhörerschaft an ihren persönlichen Gedanken teilhaben. Der Abiturjahrgang 2019 sei ein besonderer Jahrgang, da auch sie vor acht Jahren ihr erstes Jahr am Emsland-Gymnasium erlebte. Die Besonderheit des Jahrgangs liege ebenfalls in dem spürbaren Zusammenhalt, der besonders bei der Theateraufführung von Lampenfieber deutlich wurde. Besonders betont wurde der Einsatz für die Schule und die Größe der Fußstapfen, in welche nun zukünftige Schülergenerationen treten müssten. Die gefühlt schnelle Reise durch die Zeit bis in das Jahr 2019 sei nun an ihrem Ende angekommen und die Freude auf die neue Lebensphase mit den neuen Freiheiten mische sich mit der Wehmut. Die Abiturienten hätten jedoch im Gepäck die richtige Ausrüstung und viele Freunde als Unterstützer. Mit den Worten von Charlie Chaplin „Lebe so, wie du es für richtig hältst und gehe dahin, wohin dein Herz dich führt. Singe, lache, tanze und liebe und lebe jeden einzelnen Augenblick deines Lebens!“ verabschiedete Katharina Straßburg-Mulder die Abiturientia 2019 mit herzlichen Wünschen.

Nach der Aushändigung der Abiturzeugnisse unterstrich Lukas Wulff in der Abiturrede für die Abiturientia die Besonderheit des Jahrgangs. Zunächst bedankte er sich insbesondere bei den Eltern für die Unterstützung, dann sprachen 14 Mitschüler und bedankten sich ganz individuell mit kurzen Anekdoten bei ihren jeweiligen Leistungskurslehrern.

Die emotionale Entlassung fand mit dem Song „Can`t stop the feeling“ und „I`m on top of the world“ des Emsland- und Abiturchors und der Begleitung von Annika Wulff und Malin Schade ihren feierlichen und krönenden Abschluss.

Information zu den besonderen Ehrungen:

Jahrgangsbeste: Linus Exler und Lukas Wulff mit der Durchschnittsnote 1,0
Josef-Winkler-Preis geht an Linus Exler (838 Punkte)
Beide werden vorgeschlagen für die Glemser-Stiftung.
Abiturpreis Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker geht an Sebastian Ende.
Abiturpreis Mathematik  der Deutschen Mathematiker-Vereinigung geht an Lukas Wulff.
Die Abiturpreise Physik der Deutschen Physikalischen Gesellschaft gehen an Jannik Schnell und Bastian Silder.
Den Abiturpreis im Fach Philosophie erhält Lary Massold.
Neun Schülerinnen und Schüler mit einem Abiturdurchschnitt von 1,5 oder besser erhalten ein Online-Stipendium von e-fellows.net.