Schülerinnen und Schüler des Emsland-Gymnasiums sammeln Müll

„Du, da liegt auch noch etwas. Könntest du das bitte eben aufheben?“ „Aber klar doch!“ – Keine Widerrede, kein Murren und Maulen, sondern eine freundliche Bereitschaft zur Mitarbeit bei dieser eigentlich unliebsamen Arbeit bestimmten in der vergangenen Woche den Ton bei der Müllsammelaktion des Emsland-Gymnasiums. Wie kann das? Nun, zum einen macht natürlich der sprichwörtliche Ton die Musik, aber zum anderen war es wohl auch ganz einfach die Grundeinstellung, mit der sich die Achtklässler daran machten, das Schulgelände vom Müll zu befreien. Denn diese Aktion des AK Nachhaltigkeit war nicht etwa eine Bestrafung für schlechtes Betragen, sondern erfolgte als Unterrichtsstunde am „Emsland“ als Fairtrade-Schule. Seit vielen Jahren trägt das Emsland-Gymnasium diesen Titel und legt großen Wert auf dessen Umsetzung. So werden z. B. in der leider noch coronabedingt pausierenden „KostBAR“, einem ansonsten wöchentlich stattfindenden Mittagsangebot, nur regionale, saisonale und Bio-Produkte verarbeitet. Und die Schülerinnen und Schüler können sich regelmäßig an einem Extrastand ausschließlich fair produzierte Süßigkeiten oder auch Schulhefte kaufen.

In einer kurzen Einführung im „Forum“ wurden die Achtklässler von den Aktions-Initiatorinnen Maria Brüggemann und Anna Kaiser auf die Brisanz der Müll-Problematik aufmerksam gemacht. Das Problem des achtlos in die Gegend geworfenen Mülls, das sogenannte Littering, als eines der größten globalen Umweltprobleme immer wieder zu thematisieren, ist dem AK Nachhaltigkeit der Schule ein großes Anliegen, um die Schülerinnen und Schüler für diese Problematik zu sensibilisieren. In Sammelteams eingeteilt, die von engagierten Eltern aus dem AK begleitet wurden, ging es schließlich los. In nur einer halben Stunde wurden insgesamt drei große Müllsäcke voll gesammelt! Diese Menge war verblüffend und schockierend zugleich und einige Schülerinnen und Schüler drückten ihre Betroffenheit darüber bereits während des Sammelns aus: „Warum benutzen die Leute nicht die Mülleimer?“ Eine gute und berechtigte Frage, denn bei dem gesammelten Müll handelte es sich nicht nur um ihren „hausgemachten“ Pausenmüll. Auch die abendlichen Besucher des dann allen Stadtteilbewohnern offenen Geländes hinterlassen reichliche und vielfältige Mengen an Müll: Vom Fastfood-Müll über Glasflaschen, Dosen und Zigarettenkippen bis hin zum alten Gummistiefel reichten die Funde.

Nun ist alles wieder schön sauber. Das freut vor allem die Schülerinnen und Schüler des Emsland-Gymnasiums, die auf den Freiflächen sitzen und spielen wollen, ohne in Müll oder tierische Hinterlassenschaften zu fassen oder zu treten. Aber das freut bestimmt auch die Stadt, die viel Geld in die Gestaltung dieses attraktiven Schul- und Freizeitbereiches gesteckt hat.