Am Freitag, dem 06.09.22, bekam der Mathematik-Leistungskurs der Q2 am Emsland-Gymnasium Besuch von Nico Exler, der als Student im Vermessungsingenieurswesen gerade seinen Bachelor abgeschlossen hat und nun den Masterstudiengang besucht. Er gab den Schüler:innen spannende Einblicke in sein Studium und den angestrebten Beruf des Vermessungsingenieurs.

Beginnend mit der Berufsfelderläuterung „Was ist Vermessung?“, wurde den Schüler:innen ein Überblick über die Aufgabenfelder und die Anwendungsbereiche  der Vermessungstechnik gegeben.
Im Anschluss präsentierte er seine Bachelorarbeit, bei der er die Bewegung eines unterirdischen Stollens mithilfe der Vermessungstechnik bestimmt hat. Bei dem Bauwerk handelt es sich um eine Trinkwasserspeicheranlage der Stadt Wuppertal, in welcher mit ca. 60.000 m³ Wasser knapp 50% der Trinkwasserreserven gelagert werden. Auf Basis möglicher Bewegungen des Bauwerks müssten ggf. umfangreiche Sanierungsarbeiten zur Sicherstellung ergriffen werden.
Nico Exler erläuterte, wie er sich der Aufgabe genähert hat und dass man in der Vermessungstechnik ein Vermessungsnetz plant. Dieses Netz besteht aus verschiedenen Messpunkten, an denen Daten gesammelt werden. Anhand dieser Daten soll dann eine Aussage getroffen werden (hier: über die Bewegung des Stollens). Daher müssen die Messpunkte entsprechend gut gewählt und im Bauwerk verteilt werden. Durch Bezugspunkte, welche sich nach Möglichkeit außerhalb des Bauwerkes befinden, können die Bewegungen erkannt werden.
Bei der Messwertaufnahme muss man mögliche Messfehler in der Praxis berücksichtigen. Hier hat er auch sehr anschaulich die Theorie seines Studiums eingebracht und den Schüler:innen ein Ishikawa – Diagramm näher erläutert, das mögliche Messfehler gruppiert und eine übersichtliche Darstellung aller Fehler bietet.
Im Anschluss wurde gemeinsam ein Blick auf die Messwerte geworfen und Nico Exler hat die Mathematik- Schüler:innen zu Interpretationen der Messwerte animiert. Diese wurden gut begründet und stimmten teilweise mit den Interpretationen des Fachmanns überein. Eine Bewegung war ersichtlich, aber diese ist jedoch so gering, dass keine Maßnahme ergriffen werden muss.

Insgesamt hat er den Vortrag sehr schülernah präsentiert und viele Einblicke mit Fotos aus der Praxis, mit Diagrammen und anderen Veranschaulichungen geboten. Den Schüler:innen war es so möglich, dem Vortrag gut zu folgen.
Diese außerordentliche Veranstaltung bildete den Abschluss der Unterrichtreihe „analytische Geometrie“ auf die viele im Vortrag angesprochenen Inhalte basiert. Die Messgeräte müssen die -im Unterricht behandelten- mathematischen Verfahren in der Realität umsetzen, die dann bei der Interpretation wichtig sind zur Nachvollziehbarkeit der Vorgänge.