Nach zwei Jahren pandemiebedingter Abstinenz konnten 22 Schüler:innen der EF und Q1 des Emsland-Gymnasiums Rheine nun endlich wieder ihre langjährige Partnerschule IES Profesor Antonio Muro in Puerto Real an der Bucht von Cádiz im Süden Andalusiens besuchen. In der letzten Januarwoche ging es für die Gruppe in Begleitung der Spanischlehrkräfte Carina Knaup und Ralf Stuppe über Madrid nach Jerez, wo sie von ihren spanischen Austauschfamilien freudig erwartet wurden.

Bei zuweilen sogar frostigen Temperaturen in den Morgen- und Abendstunden wurden Heizungen in den Wohnungen und auch in der Schule sehr vermisst, während sich die relativ kühlen 12 bis 15 Grad am Nachmittag in der Sonne jedoch oft schon sommerlich warm anfühlten. Bei Body-Percussion, Flamenco-Rhythmen und Bachata-Tanzkursen, aber auch bei der Arbeit im Schulgarten oder bei Orientierungsläufen durch den Pinienwald La Agaida oder die Innenstadt von Cádiz wurde allen Beteiligten jedoch schnell warm. Besondere Kreativität zeigten alle Schüler:innen beim Erstellen von eigenen Karnevalsmasken, die wegen des früheren Reisetermins in diesem Jahr allerdings nicht im berühmten Carnaval de Cádiz, sondern eher im Karneval in Rheine und Umgebung zu sehen sein dürften.

Zu den Höhepunkten des Aufenthaltes in Südspanien gehörten sicherlich die Fahrten in die Städte Tarifa und Sevilla. Die Hauptstadt Andalusiens beeindruckte die Emsländer:innen insbesondere durch monumentale Bauwerke wie die Plaza de España mit Darstellungen aller 50 Provinzen Spaniens oder dem mittelalterlichen, noch immer von der Königsfamilie genutzten Real Alcázar in dem sich die Einflüsse arabischer Mudejar-Architektur im christlichen Spanien bewundern lassen. In Tarifa, der südlichsten Stadt des europäischen Kontinents, faszinierte vor allem die hervorragende Sicht auf das 14 Kilometer entfernte, afrikanische Festland, wo die marokkanische Hafenstadt Tánger und die spanische Enklave Ceuta dank des klaren Nordwindes im Detail zu erkennen waren.

Als schließlich der Streik der Fluglotsen in mehreren europäischen Ländern zum Ausfall des Rückfluges führte, boten sich den Schüler:innen des Emsland-Gymnasiums zwei weitere unverhoffte Sonnentage, bevor sie in das deutlich grauere Winterwetter in Rheine zurückkehrten. Die Verlängerung des Aufenthalts wurde zum Distanzunterricht in den Räumlichkeiten der Partnerschule genutzt, aber auch für Besuche im zum besten Fischmarkt der Welt gekürten Mercado Central de Cádiz, dem Museo de Cádiz mit den berühmten Sarkophagen aus phönizischer Zeit oder eben zum Sonnen an der Playa de la Caleta, an der schon ‚Bond-Girl‘ Halle Berry in „Stirb an einem anderen Tag“ aus dem Atlantik stolzierte.

Den spanischen Familien gilt natürlich ein ganz besonderer Dank für die verlängerte Beherbergung der Schüler:innen aus Rheine. Diese Gastfreundschaft wird den spanischen Partnerschülern aber sicherlich beim Gegenbesuch am Emsland-Gymnasium in der letzten Woche vor den Osterferien vergolten werden. In Zukunft wird der Spanienaustausch von der Akkreditierung des Emsland Gymnasiums als Erasmus+ Schule profitieren können und von der EU zunächst bis 2027 gefördert werden.