Abiturientia 2023 des Emsland-Gymnasiums wurde in der Stadthalle verabschiedet

Die vorerst letzte schulische Etappe wurde erfolgreich gemeistert und sie haben den Gipfel ihrer Schullaufbahn erreicht – die Abiturientia 2023 des Emsland-Gymnasiums wurde am Dienstag feierlich in der Stadthalle verabschiedet. Der Entlassfeier voran ging ein ökumenischer Gottesdienst in der St. Dionysius Kirche.

Nach dem musikalischen Intro durch die Band ENNID, die auch das Outro gestaltete, begrüßte Schulleiterin Dr. Diana Schilling alle
Anwesenden und besonders auch die ehemaligen AbiturientInnen, deren Abitur sich zum fünfzigsten Mal jährte sowie den ehemaligen Schulleiter Jörg Lahme, der neben seinem ehemaligen Schüler und Bürgermeister der Stadt Rheine Peter Lüttmann Platz genommen hatte.

Dieser offenbarte in seiner Rede, dass er sich mit dem Motto „Abilymp- auch die Götter müssen mal gehen“ anfangs schwergetan hat, da hier „viel Selbstvertrauen gefordert ist“. Er wünsche sich aber genau das: Jede Schülerin und jeder Schüler soll mit aufrechtem Kopf die Schule verlassen. Dabei fragte er: „Was hat sie stolz gemacht?“ Er hoffe, dass es neben den Noten oder auch einem „Elfer im Fußball“ auch Solidarität und eine kritische Haltung ist. Denn genau diese Attribute brauche man heutzutage in dieser Demokratie. „Wenn das Emsland das mitgeben konnte, dann umso besser, denn Ihre Mitschüler:nnen, Kolleg:innen und Eltern haben mitgeholfen, dass sie wachsen konnten.“

Für die Elternschaft gratulierten Julia Hecking -Veltmann und Daniela Focks. Ihre Frage „Was möchtest du nach dem Abitur machen?“ löste ein leises Raunen unter der Abiturientia aus. Sie gaben anhand der griechischen Götter einige Berufsbeispiele, wie z.B. dass Aphrodite heutzutage Influencerin wäre und Apollo ein Medizinstudium angetreten hätte. „Nehmt euer Zeugnis und habt den Mut loszulaufen und Fehler zu machen!“ gaben sie den Abiturient:innen als Rat mit auf den Weg in die „große Freiheit“.

„Die letzten acht Jahre waren manchmal wie ein Marathon, manchmal bist du im Flow und mal ist es kräftezehrend“, verglichen die Jahrgangsstufenleiter Susana DaCosta-Streibig und Dennis Bein. Die beiden Lehrkräfte betonten, wie stolz sie auf den Abiturjahrgang seien, und sind sich sicher, dass die jungen Erwachsenen weiterhin „glücklich ins Ziel kommen werden“ und sich jetzt erst einmal feiern lassen sollen.

Die Grußworte der Schülerschaft sprachen Frieda Miethe und Viktoria Visscher, in denen sie betonten: „Euch stehen alle Türen offen! Lasst euch von euren Träumen und Zielen leiten“, denn auch die unzähligen Türen des Emsland-Gymnasiums hat die Abiturientia im Laufe der Jahre immer wieder – mal mehr und mal weniger erfreut – passiert.

Diana Schilling hatte sich probeweise höchst moderner Mittel zur Erstellung ihrer Abiturrede annehmen wollen und befragte das Programm für künstliche Intelligenz ChatGPT. Sie musste aber feststellen, dass die KI an ihre Grenzen kommt und ihr nicht weiterhelfen konnte. „Acht Jahre seid ihr am Emsland-Gymnasium gewesen und habt wie keine Generation vor euch die Vorzüge der Digitalisierung als Motor für euer Lernen erfahren und erproben dürfen“ resümierte sie, und dennoch „habt ihr [ChatGPT] in eurem letzten Halbjahr an unserer Schule vielleicht erahnen, aber noch nicht wirklich nutzen können.“ Mit dieser Lücke müssen die ehemaligen Schülerinnen und Schüler jetzt entlassen werden, denn „den Umgang mit der KI werden wir am Emsland selbst noch lernen müssen, wie so oft wird das auch nur gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern gelingen– auf euch werden wir dabei verzichten müssen.“Sie betonte dabei, dass die Mündigkeit, zu der ihre Eltern und auch die Lehrkräfte sie getragen haben, auch eine Verantwortung beinhaltet, und gab ihnen mit auf den Weg: „Nutzt die Künstliche Intelligenz, wo immer ihr könnt und wo immer sie euer Leben besser macht. Aber lasst euch nicht von ihr treiben.“

Nach der Verleihung der Zeugnisse an die 61 Abiturientinnen und Abiturientin resümierte Büşra Sena Ipek in ihrer Ansprache der Abiturientia 2023, dass sie die „Festmahle auf dem Schulhof und das Aufmuntern nach den Klausuren“ vermissen werde. „Ich finde, wir können wirklich stolz auf uns sein!“ hob sie voller Selbstvertrauen hervor und schloss: „Danke, dass wir so eine tolle Stufe waren!“

Für die weitere musikalische Unterstützung sorgten Sophie Höner und Laura Hüsing mit Geige und Klavier, sowie Lina-Sophie Mühle mit ihrem Sologesang und das virtuose Spiel von Dajana Qevani am Klavier und Izabela Qevani am Cello. Eine besondere Überraschung bot der für die Entlassfeier gegründete Chor aus Eltern und Lehrkräften des Emsland-Gymnasiums mit zwei weiteren Gesangseinlagen.

Insgesamt wurden neun e-Fellows Stipendien, drei Auszeichnungen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, zwei Auszeichnungen des deutschen Statistikinstituts der TU Dortmund und jeweils einmal der Josef-Winckler Preis und der Buchpreis der deutschen Sprache verliehen.

von Claudia Schlerkmann