Eine aufregende Woche liegt hinter den Schülerinnen und Schülern der drei 10. Klassen des Emsland-Gymnasiums; gemeinsam mit vier Lehrkräften fuhr der zehnte Jahrgang nach Berlin.

Die Fahrt begann am Montag in aller früh; „Berlin, Berlin – wir fahren nach Berlin!“, schallte es schon gegen 6 Uhr 30 durch den Bus. Die frühe Abfahrtszeit war geboten, denn der erste Programmpunkt stand schon am Nachmittag an: Visite im Deutschen Bundestag. Dort eröffnete sich den Jugendlichen die Welt der Politik. Nach einem spannenden Besuch im Plenarsaal stand der Abgeordnete des Wahlkreises Rheine, Jens Spahn, für Fragen zur Verfügung. „Der wirkt ganz anders, als im Fernsehen“, stellte eine Schülerin staunend fest, „irgendwie unaufgeregt“. Nach dem Gespräch nahm die Gruppe schließlich im Bundestagsrestaurant das Abendessen ein und fand erstmals etwas Ruhe, um das Erlebte gemeinsam zu reflektieren.

Am Dienstag stand eine Stadtführung auf dem Programm, die die Gruppe zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Berlins führte. Vom Brandenburger Tor über den Berliner Dom der Hohenzollern bis hin zum „Checkpoint Charlie“ konnten die Jugendlichen die Geschichte hautnah erleben. Nachmittags besuchten sie das Olympiastadion, das anlässlich der Olympischen Spiele 1936 erbaut worden war, und ließen sich von einer informativen Führung begeistern. „Wer hätte gewusst, dass dieses Bauwerk einen derart modernen Kern hat?“, wunderte sich ein Schüler im Anschluss. Das Stadion wurde für die Fußball-WM 2006 umfassend modernisiert – trotz Denkmalschutz.

Abends stand nicht Geschichte, sondern Kunst auf dem Programm: Ein Besuch eines Improvisationstheaters forderte nicht nur die Lachmuskeln, sondern auch die Kreativität der Schüleri:nnen, die aktiv als Stichwortgeber und Geräuschimitatoren eingebunden wurden.

Der Mittwoch führte die Gruppe nach Potsdam, wo sie nicht nur das prächtige „Neue Palais“, das u.a. vom letzten deutschen Kaiser Wilhelm II. genutzt wurde, sondern auch das berühmte Schloss „Sanssouci“ Friedrichs des Großen erkundeten. Dass den Kindern des Kaisers im Winter der Schnee für eine Schneeballschlacht in das Kinderzimmer geliefert wurde, damit sich niemand erkältet, fand eine Schülerin „echt krass“. Abends wurde schließlich in einer (Jugend-)Disco ausgelassen gefeiert.

Der Donnerstag, der zufällig auf den geschichtsträchtigen 9. November fiel, stand ganz im Zeichen der DDR-Geschichte. Die Gruppe unternahm eine bewegende Fahrt zum ehemaligen Stasi-Gefängnis in Berlin-Hohenschönhausen. Die Führung durch einen Zeitzeugen, der selbst in dem Gefängnis inhaftiert war, vermittelte den Jugendlichen einen tiefen Einblick in die düstere Vergangenheit der SED-Diktatur. Der Tag wurde mit einem Besuch eines Museums zur Berliner Mauer abgerundet. Am Nachmittag erkundeten die Schülerinnen und Schüler auf eigene Faust die Stadt, nutzten die Zeit zum Einkaufen und genossen die Vielfalt Berlins.

Die Klassenfahrt endete am Freitag nach dem Frühstück, als die Gruppe wohlbehalten, aber sicherlich mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck, die Heimreise nach Rheine antrat. Diese Woche in Berlin wird in den Erinnerungen der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte einen festen Platz behalten.

Der Jahrgang 10 des Emsland-Gymnasiums posiert vor dem Deutschen Bundestag für ein Gruppenfoto.