¿Entiendes español? 20 Schülerinnen und Schüler des Emsland-Gymnasiums, die diese Frage nun mit einem klaren „Sí“ beantworten können, machten sich direkt nach der Zeugnisausgabe mit ihren begleitenden Lehrkräften Ralf Stuppe und Silvia Schröer auf den Weg zur langjährigen spanischen Partnerschule IES Profesor Antonio Muro nach Puerto Real. Die Fahrt in die spanische Kleinstadt an der Bucht von Cádiz im Süden Andalusiens fand statt im Rahmen des Erasmus Plus Programmes der EU und stand unter dem Motto, das kulturelle Erbe Andalusiens und die lokalen Festivitäten vor Ort zu erkunden.

Als erste Überraschung erwartete die Gruppe vom Emsland-Gymnasium am Flughafen von Sevilla ein lautstarker Empfang der spanischen Austauschschüler:innen und der erfahrenen Leiterin des Austauschprojektes Eva López, die als gelungenen Programmauftakt anschließend ein gemeinsames Picknick auf der Plaza de España arrangiert hatte.
Nachdem die Kontakte schon vorher über social media geknüpft worden waren, wurde der erste Tag genutzt, um das Sonntagsleben in einer spanischen Familie kennenzulernen, die eigenen Sprachkenntnisse auszutesten und, von einigen Mutigen, auch die Wassertemperatur des Atlantiks zu erproben.

Der erste Programmtag stand ganz im Zeichen der Orientierung vor Ort. Morgens trafen sich alle Schülerinnen und Schüler in der Partnerschule IES Profesor Antonio Muro, wo sie herzlich begrüßt und in Kleingruppen von spanischen Mitschülerinnen und Mitschülern durch die Schule geführt wurden. Nach Kennenlernspielen unternahm die Gruppe einen Ausflug zum lokalen Geschichtsmuseum und zum Rathaus, in welchem die Bürgermeisterin die Gäste aus Deutschland standesgemäß empfing.

Wer dachte, dass man den anstehenden Karnevalsfestivitäten durch eine Reise nach Andalusien entgehen könne, der irrte, da der „Carneval de Cádiz“ das wichtigste Fest im dortigen Jahresverlauf ist. Dieser Tatsache wurde am Dienstag durch ein gemeinsames Gestalten von Karnevalsmasken und einem späteren Besuch des Karnevalsmuseums in Cádiz Rechnung getragen.

Auch im weitere Programmverlauf jagte ein Höhepunkt den nächsten, bei dem die Jugendlichen einen umfassenden Einblick in die Kultur und Geschichte von Andalusien bekamen: ein Besuch der Universität von Cádiz, ein Orientierungslauf in einem nahegelegenen Naturschutzgebiet, eine Stadtrally in „Vejer de la Frontera“, dem bekanntesten unter den „Weißen Dörfer“ der Region, ein Besuch der römischen Ruinen in Baleo Claudia und der maurischen Burg in „Jerez de la Frontera“. Ein besonderes Highlight war sicherlich der Besuch in Tarifa, wo die Schülerinnen und Schüler einen Blick nach Afrika erhaschen konnten und ein starker Wind aus dem Mittelmeer in den Atlantik wehte, sowie ein Bowlingwettbewerb und diverse gemeinsamen Abende am Hafen von Puerto Real mit Picknick, Volleyball und vielen interessanten Gesprächen.

So verwunderte es nicht, dass am Samstagmorgen beim Abschied die ein oder andere Träne floss – auf spanischer wie auf deutscher Seite. Doch es gibt einen Hoffnungsstreifen am Horizont, da schon Mitte März die spanischen Austauschschülerinnen und -schüler zum Gegenbesuch in Rheine erwartet werden, für den die Planungen auch unter den Jugendlichen schon auf Hochtouren laufen, um die kulturellen Facetten der Region erlebbar zu machen und der erfahrenen Gastfreundschaft angemessen begegnen zu können.